Studieren mit Hund

Studieren mit Hund – Die Planung, Kostenkalkulation & Zeitmanagement

Eine zeitliche und finanzielle Frage

Oft erlebe ich es, dass Leute völlig überrascht sind, wenn er erzähle, dass ich studiere. „Was? Aber wie machst du das mit dem Hund?“ „Geht das denn überhaupt zeitlich und finanziell?“ Vorab: Das zeitliche ist weniger das Thema, finanziell tatsächlich schon eher. Die Kosten für einen Hund sind nicht zu unterschätzen. Ich hatte mal eine Kommilitonin, die während dem Studium schwanger wurde und meinte, die beste Zeit zum Kinder kriegen ist im Studium. Man ist so flexibel und kann Klausuren auch mal schieben, außerdem bekommt man finanziell Unterstützung und Zusatzangebote. Studieren mit Hund ist quasi wie Studieren mit Kind nur finanziell wenig ähm na ja gar nicht unterstützt aber man ist mega flexibel und zeitlich kaum gebunden. 

Aber fangen wir mal vorne an. Im 5 Semester war ich so ‚eingegrooved‘ in mein Studium, hatte eine neue Wohnung in der Hunde erlaubt sind und vor allem Nachbarn die das ganze „unterstützen“. Die Umstände waren also perfekt. Bestimmt ein Jahr lange hatte ich davor alles über Hunde und Welpenerziehung gelesen, mich informiert über Kosten, Op-Versicherungen, Haftpflicht etc. Welches Futter wie am besten wann gefüttert wird, eine Hundeschule herausgesucht. Ich war bestens vorbereitet. In Excel habe ich sogar eine voraussichtliche Kostenrechnung erstellt und festgestellt, dass es mit meinem Nebenjob auf jeden Fall zu wuppen.

Der Zeitpunkt

Ich habe ganz bewusst nach Welpen gesucht, die erst ab August abgegeben werden, da ich die kompletten Klausuren und Vorlesungsfreie Zeit für die Hundeerziehung nutzen wollte und eben Malu widmen wollte. In meinem Studiengang ist es so, dass im Sommersemester von April bis Juli Vorlesungen sind und im Juli dann auch noch die Klausuren geschrieben werden. So war ich am 29. Juli fertig mit allem und konnte am nächsten Tag Malu abholen. Die Uni ging erst am 15. Oktober wieder los. Ich hatte als ganze 2 1/2 Monate nur für den Hund. Das war schonmal eine gute Grundvoraussetzung. Und wären es nur 4 Wochen gewesen, wäre das auch kein Thema gewesen. Es gibt viele Leute, die berufstätig sind und höchsten drei Wochen Urlaub haben und auch da geht es den Hunden gut. Dennoch war das für mich die beste Lösung und die, mit der ich auch wirklich glücklich war. So begann ich das Studieren mit Hund.

Die freie Zeit zum Üben nutzen

Da ich ja wusste, dass im Oktober wieder Uni ist, war es mir wichtig, dass Malu bis dahin 4 Stunden allein bleiben kann. Deshalb habe ich sofort von Anfang an das Allein sein geübt. Ich hatte allerdings nur 3 Vorlesungen in der Woche. Sprich, ich war dreimal die Woche für 4 Stunden weg und den Rest der Zeit immer da.

Studium mit Hund
Studium und Hund sind gut unter einen hut zubekommen.

Hund mit in die Uni?

Solange Malu ein Welpe war, kam es für mich nicht infrage sie mit zur Uni zu nehmen. Einfach weil ich wusste, dass sie keine 4 Stunden nur ruhig unter meinem Stuhl liegen würde. Außerdem war meine Sorge, dass sie jammern oder bellen würde und ich deshalb den Hörsaal verlassen müsste. Ich weiß, dass viele das anders gemacht haben, was ja auch völlig okay ist.

Außerdem muss man bedenken, dass Hunde in den meisten Unis laut Hausordnung gar nicht erlaubt sind. Die meisten Dozenten und Kommilitonen haben aber in der Regel Verständnis dafür, solange der Hund eben einfach ruhig da liegt. Aber bitte bedenkt immer, dass es auch Leute gibt, die vor einem zuckersüßem Aussie, oder einem kleinen Hund Angst haben. Da finde ich es enorm wichtig vorher IMMER in den Hörsaal bzw. Seminarraum fragen, ob es einen stört und dann eben auch das Zimmer zu verlassen, wenn sich jemand durch den Hund gestört fühlt. Ich habe eine ganz liebe Kommilitonin, die einfach aufgrund einer vergangenen Geschichte, Angst vor Hunden hat. Zwar nicht vor Malu und ihrem eigenem, aber vor fremden und die wäre am liebsten auf den Tisch gesprungen als ein Mädchen mit ihrem Beagle ins Seminar spaziert kam und sich einfach vor uns gesetzt hat. Also bedenkt immer, dass es Leute gibt, die Angst und/oder Respekt vor Hunden haben und wir als Hundehalter da einfach Rücksicht nehmen müssen.

Die Kosten des Hundes

Ja, ein Hund kostet nun mal Geld. Ich gewähre euch hier einen Einblick in meine Kostenaufstellung, damit man eine Vorstellung von diesen bekommt. Diese Aufstellung enthält nicht die Kosten für:

  • die Erstausstattung
  • Spielzeuge
  • (spontane) Tierarzt Besuche
  • eventuelle Einzelstunden
  • durch den zerstörte Gegenstände

Deshalb finde ich es immer wichtig eine Summe X, als Rücklage zu haben, auf die man zugreifen kann, wenn der Hund in einem Monat mal Wiedererwarten etwas mehr kostet. Als Welpe war ich jede Woche mit Malu in der Hundeschule, dadurch waren die Kosten höher. Die Preise für Haftpflichtversicherung und die Hundesteuer habe ich auf einen Monat heruntergebrochen. Diese wird in der Regel allerdings einmal im Jahr auf einmal gezahlt.

Die Kosten eines Welpens pro Monat

Futter70 €
Hundeschule60 €
Op-versicherung21 €
Hundesteuer7,50 €
Hundehaftpflicht3 €
Gesamt161,50 €

Die Kosten eines Junghundes pro Monat

Futter70 €
Hundeschule30 €
Op-Versicherung30 €
Hundesteuer7,50 €
Hundehaftpflicht3 €
Gesamt131,50 €

Fazit

Für mich war das 5. Semester der absolut perfekte Zeitpunkt, um einen Hund bei mir einziehen zu lassen. Die rundum Bedingungen für das Studieren mit Hund haben einfach gestimmt. Das größte Pro Argument ist die Flexibilität, die man im Studium hat. Dennoch: Der Kostenfaktor sollte auf jeden Fall nicht unterschätzt werden. Ich empfehle jedem, der mit dem Gedanken spielt einen Hund (ob nun im Studium oder im Berufslebens) einziehen zu lassen vorab eine Übersicht zu erstellen. Dieser sollte die Zeit, die der Hunde in Anspruch nimmt und den Kosten, die auf einen zukommen beinhalten. Möglicherweise wollt ihr ja ein ganz bestimmtes Futter, das sehr viel teurer ist, oder nur Einzelstunden bei einem privaten Trainer nehmen. Mit der Hilfe dieses Plans kann dann die endgültige Entscheidung getroffen werden. 

MEHR VON UNS

Unsere Studentenleben könnt ihr übrigens tagesaktuell, mit jeder Menge Eindrücken auf unserem Instagram Account: TotalBeshepherd verfolgen. Auf dem Blog selbst findet ihr unter dem Thema Studieren mit Hund alle Beiträge auf einen Blick.

Author

hello@totalbeshepherd.com

Comments

Simone Hackl
23. März 2024 at 10:55

Habe deine Insta-Seite plus Blog erst vor kurzem entdeckt und schon durch gestöbert. Vor allem die Themen rund ums Studium + Hund interessieren mich sehr, da ich selbst noch studiere und im Sommer einen kleinen Welpen aufnehmen werde. Daher danke für deine Tipps und gerne mach ich Bei der Verlosung mit 😊🏕️



Lise
4. Juli 2022 at 9:00

Danke für diesen interessanten Beitrag! ☺️ Es ist zwar momentan noch lange nicht so weit aber irgendwann möchte ich mir den Wunsch vom eigenen Hund erfüllen. Vielleicht auch während des Studiums… Und ihr zeigt, dass das kein Ding der Unmöglichkeit ist😉 danke!
@wolf.calu



Klara Böhme
29. Mai 2020 at 19:48

Oh der Text liest sich soo soo toll 😍 ich bin ganz deiner Meinung und finde auch das ein Hund im Studium nur eine Bereicherung ist!!



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