Petfluencer Kooperationen
Aus dem Nähkästchen / Petfluencer

Aus dem Nähkästchen: Ein Leitfaden für Kooperationen

Kooperationen auf Instagram, dem Blog und Co? Wie funktioniert das eigentlich, welche Arten von Zusammenarbeit gibt es und was ist wichtig zu beachten? Willkommen zurück zu einem neuen Post aus meiner „Aus dem Nähkästchen als Petfluencer“ Reihe. In diesem Post soll es um das Thema Kooperationen gehen.

Was bedeutet Kooperation eigentlich?

Eine Kooperation ist eine Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren, z.B. Marken, Influencern, Unternehmen und Einzelpersonen. Das Ziel ist es, durch die Zusammenarbeit die Reichweite und Sichtbarkeit für Produkte und Dienstleistungen zu erhöhen.

Noch vor der Kooperationsanfrage

In dem Artikel So wirst du Petfluencer habe ich das Thema mit der Gewerbeanmeldung bereits angerissen. Wer eine Gewinnerzielungsabsicht hat, muss ein Gewerbe anmelden. Diese Gewinnerzielungsabsicht hast du als Petfluencer in der Regel. Dies gilt auch bei NICHT monetär vergüteten Kooperationen. Das Gewerbe kann online angemeldet werden und kostet zwischen 20 € und 80 €, abhängig von jeder Stadt. Dazu kommen dann noch laufende Kosten bei der IHK und/oder Handwerkskammer, je nachdem welche Art von Gewerbe man anmeldet.

Ein Gewerbe musst du anmelden, wenn du Einnahmen erzielst. Dazu zählen Barter Deals, also Produkte, die du für im Gegenzug für eine Werbeleistung erhältst oder Geld, welches du als Bezahlung für Produktplatzierungen bekommst. Denn dann handelst du gewerblich. Dass du alle Produkte, die du so bekommst, versteuern muss, weißt du, aus diesem Nähkästchen Blogpost sicher schon. Einige Kooperationspartner fordern auch die Vorlage der Gewerbeanmeldung ein, bevor du mit ihnen zusammenarbeiten kannst.

Formen von Kooperationen

Es gibt viele Möglichkeiten der Zusammenarbeit, du darfst alle mixen oder einige auch kategorisch für dich ausschließen. Ich zum Beispiel mache kaum noch Barter Deals, aber hier gilt bei mir: Ausnahmen bestätigen die Regel.

Sponsored Posting

Das ist so die klassische Kooperation: Ihr bekommt eine Summe X und postet dafür auf eurem Channel und bewerbt aktiv das Produkt oder die Dienstleistung.

Giveaway

Ihr kennt sicherlich die Gewinnspiele auf Instagram, die sind natürlich auch eine Form der Zusammenarbeit. Da sie etwas aufwendiger sind, darfst du dafür auch etwas mehr als für einen regulären Post nehmen.

Produktplatzierung

Hierbei werden die Produkte und Dienstleistungen eher subtil im Inhalt integriert. Kein aktives bewerben und erzählen, der Vor- und Nachteilen.

Barter Deal

Beim Barter Deal bekommst du ein Produkt oder eine Dienstleistung und erbringst eine Gegenleistung in Form von Werbemaßnahmen. Hier finde ich wichtig, darauf zu achten, dass das Produkt bereits pauschal vor versteuert wird, da du sonst am Ende draufzahlst, weil das Produkt als Geldwertvorteil gilt und somit auf deinen Gewinn gerechnet wird.

Affiliate Based Kooperationen

Beim Affiliate-Marketing bekommst du eine Provision pro Verkauf. Das wird entweder über einen Rabattcode oder einen Affiliate-Link getrackt. Ich empfehle immer zu schauen, dass es über einen Code getrackt wird, um so auch diejenigen Verkäufe zu haben, die durch dich geinfluenced, aber von einem anderen Gerät bzw. zu einem späteren Zeitpunkt getätigt worden sind. Noch ein Tipp: achtet darauf, dass es transparent bleibt und ihr ein Programm habt, in dem ihr die über euch generierten Sales sehen könnt.

Ablauf von Kooperationen

Meine allererste richtige und bezahlte Kooperation war mit Lill’s Dogstore, noch heute arbeite ich mit Lill’s zusammen und liebe es dabei zu sein. Die Anfrage kam damals per Mail, so wie die meisten Kooperationsanfragen.

Die Anfrage

Anfragen von Unternehmen kommen entweder per Mail (oder Instagram) an dich oder alternativ darfst du dir auch selbst Unternehmen heraussuchen und eine Anfrage schicken. Ich persönliche gehe nur auf Kooperationsanfragen ein, welche via Mail kommen, da ich im Instagram Postfach den Überblick verliere und diese größtenteils als sehr unpersönlich wahrnehme. Die zustande gekommenen Kooperationen bei mir sind ca. 90 % Anfragen von Unternehmen und 10 % Unternehmen, die ich selbst angefragt habe.

Das Media-Kit

Nachdem du mit einer Firma in Kontakt bist, wird in der Regel nach deinem Media-Kit gefragt. Das enthält alle Informationen über dich und deinen Kanal, wie auch Insights und deine Preise. Also quasi eine Art Portfolio über dich und was dich ausmacht. Früher habe ich das monatlich aktualisiert, mittlerweile aktualisiere ich mein Media-Kit mit Insights und Preisen quartalsweise.

Die Verhandlung

Manche Firmen sagen „Super, das passt so“, andere verhandeln nach. Hierbei finde ich immer wichtig, sich nicht unter Wert zu verkaufen. Deine Zeit ist was wert und auch deine Werbefläche! Du hast Ausgaben an die IHK, für Versicherungen und Equipment, Softwares, die du für die Contentcreation nutzt und vor allem deine zeitliche Investition. Jeden Tag steckst du Zeit und Liebe in deinen Kanal und das über Jahre, diese Vorarbeit kalkulierst du mit in deinen Preis ein.

Der Kooperationsvertrag

Mein Papa sagt immer: Verträge sind dafür da, um sich zu vertragen, wenn man sich nicht mehr verträgt. Ich finde es deshalb wichtig, dass sich damit nicht nur das Unternehmen, sondern auch du dich absicherst. Verträge lese ich immer wieder und wieder und räume mir für deren Unterzeichnung eine Zeit von ein bis zwei Wochen ein. Sagt eine Firma „schnell unterschreibe mal“, dann bin ich raus. Verträge sind völlig normal und regeln die Höhe der Vergütung, die Gegenleistung und auch die Dauer der Kooperationen. Außerdem gibt es Informationen, was die Freigabe des Contents angeht und manchmal steht auch noch etwas drin zum Bewerben von konkurrierenden Produkten.

Das Posting

Im vereinbarten Postsingzeitraum postest du dann wie vereinbart den Content und reagierst auf Kommentare und Feedback. Kannst du Fragen nicht beantworten, wendest du dich an deinen Kooperationspartner, damit der diese beantworten kann.

Die Analytics und Insights

Nach dem Posting sendest du deine Insights, also die Kennzahlen, wie viele der Content erreicht hat, wie viele Likes und Kommentare der Beitrag bekommen hat an das Unternehmen. Bei Storys mache ich die Screenshots meist unmittelbar nach den 24 Stunden, bei Postings sende ich Kennzahlen erst nach einer Woche. Danach gibt’s in der Regel Feedback und wenn alles super für beide Seiten war, folgt oftmals eine weitere gemeinsame Zusammenarbeit.

Langfristige Kooperationen aufbauen

Ich finde es wichtig, langfristige Partnerschaften auszubauen. Die perfekt zu meinem Profil und auch meinen Werten passen. Langfristige Kooperationen sind oftmals erfolgreicher und auch authentischer. Es entsteht ein gegenseitiges Vertrauen und auch ein Verständnis. So schätze ich meine Zusammenarbeiten mit Lill’s, der Barmenia und Palopa sehr, das ist wirklich persönlich und echt. Am besten kommen langfristige Kooperationen zustanden, indem das Unternehmen wirklich zu dir passt und du deren Produkte auch ohne Bezahlung nutzt und hervorragend findest. Mir persönlich besonders wichtig ist eine gute Kommunikation.

Ein letzter Tipp

Gib niemals nur im Rahmen der Kooperation die Rechte für das erstelle Video und Fotomaterial ab. Unternehmen können diese in Form von Buyouts separat erwerben, deine Preise sind lediglich die Contenterstellung, und das Posting. Möchte sie die Bilder für ihre Website, Printmedien oder eigenen Social-Media-Kanäle nutzen, dann kaufen sie dieses Recht in einer separaten Position.

Danke an meine Instagram Community, die mir für den Blogpost so viele Fragen gestellt hat, die ich alle mit einbringen konnte. Wenn noch Fragen offen sind, kommentiert gern den Post und ich beantworte sie so gut es geht.

Author

hello@totalbeshepherd.com

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