Frau mit Hund auf Berg
Aus dem Nähkästchen / Petfluencer

Aus dem Nähkästchen: Wie ist das so als Petfluencer

Ich bekomme immer wieder ganz gespannte Nachrichten, wie das denn so als Petfluencer ist, was läuft da hinter den Kulissen? Gibt’s alles gratis? Wird der Hund erkannt, kann man sich überhaupt retten vor Kooperationsanfragen? Heute möchte ich mal aus dem Nähkästchen plaudern und euch etwas von hinter den Kulissen erzählen.

Ich fand es immer komisch, mich als Petfluencer zu betiteln. Tatsächlich bevorzuge ich den Begriff Hundebloggerin auch etwas mehr. Aber im Prinzip ist es ja, was ich auf Instagram, TikTok, YouTube und diesem Blog mache. Ich erreiche mit Malu einige andere Menschen.

Pakete über Pakete alles gibts geschenkt

Ein Mythos ist, dass es alles geschenkt gibt. Geschenkt ist schonmal gar nicht, denn Produkte, die ich bewerbe, gehören zur Arbeit. Der feste Computer an der Arbeit ist auch kein großzügiges Geschenk deines Arbeitgebers. Es ist etwas, dass du benötigst, um deine Arbeit ausführen zu können. Genau so ist das auch als Petfluencer, ohne Hundebett, kann ich schlecht Bilder und Werbung für das Hundebett machen. Manchmal ist es sogar vertraglich geregelt, dass das zu bewerbende Produkt bis zur vollständigen Leistungserbringung in Besitz der Auftraggebenden bleibt. Last but not least, steuerrechtlich gesehen gilt etwas nur als Geschenk bis zu einem Freibetrag von 35 €. Alles andere ist kein Geschenk, sondern ein Geldwertvorteil und muss genauso wie das Einkommen versteuert werden.

Also wenn ihr die Pakete gestapelt seht bedeutet das, Arbeit, Steuern zahlen und manchmal auch einfach, dass man etwas für sich selbst gekauft hat.

Nie wieder was selbst kaufen müssen, toll oder?

Manche denken, dass wenn ich etwas neu brauche, ich einer Firma schreibe und sie mir das mit Kusshand zusendet just like this. Ja manchmal, wenn ich etwas brauche, dass sich auch authentisch auf unseren Kanälen bewerben ließe, schreibe ich Firmen. Allerdings erzähle ich im gleichen Zuge von uns und biete eine Gegenleistung an. Den Trend irgendwohin zu gehen und zu sagen „Hey ich hab da ’ne Social Media Präsens und möchte das jetzt for free haben“, mache ich nicht mit und finde ich frech. Nein auch ich zahle für unser essen, Übernachtungen und feilsche nicht vor Ort. Anders natürlich, wenn es eine Kooperation ist. Dann wurde ich eingeladen ein Wochenende in einem Hotel zu schlafen und dann davon zu berichten.

Kooperationen ohne Ende

Sagen wir mal so, wer jeden Kram bewerben möchte und kein Geld haben möchte, der kann viele Kooperationen haben. Die Frage ist nur, wie erstrebenswert das ist. Ich persönlich setze auf dauerhafte Kooperationen und Produkte, die zu unseren Werten, Lebensstil und Content passen. Natürlich hab auch ich mal ins Klo gegriffen oder mir im Nachhinein vor die Stirn geschlagen, weil mir später bewusst wurde, dass die Zusammenarbeit doch nicht so toll war. Ich finde es wichtig, dass Kooperationen monetär vergütet werden. Hej da steckt Arbeit und können hinter, zudem verliehen wir mit jeder Werbung auch unsere erarbeitete Authentizität, unsere Glaubwürdigkeit. FollowerInnen vertrauen auf unsere Meinung, das kaputt machen wäre dämlich, deshalb: Weniger ist mehr und dafür eben bezahlen lassen. Wie bereits erwähnt müssen die „gratis“ Produkte sowieso versteuert werden. Wer also nur das Produkt als Vergütung nimmt, zahlt am Ende darauf. Wie immer bestätigen Ausnahmen die Regel, ich entscheide das nach Bauchgefühl und mache dennoch hier und da Zusammenarbeiten unentgeltlich. Vor allem, wenn es hochpreisige Produkte sind. Z.B. unser Solargenerator, da war ich einfach happy das Teil nicht kaufen zu müssen und lediglich die Steuern zu zahlen.

Nur mit über 10.000 FollowerInnen darf man Geld nehmen

Absoluter Blödsinn! Jetzt sag’ ich euch mal was: Arbeit ist Arbeit und gehört vergütet. Vor allem viele Microinfluencer sind super nah an der Community dran und bietet eine super Authentizität. Auch mit 3.000 FollowerInnen darfst du Geld verlangen. Man sagt bei Postings so 10 € pro 1.000 FollowerInnen. Also sag einfach mal „30 € hätte ich gern für diesen Post. Verkauft euch nicht unter Wert, kennt aber auch die Grenzen.

Malu, ein bunter Hund?

Ich kann an zwei Händen abzählen, wie oft wir „erkannt“ wurden. Noch nie kam jemand aktiv auf uns zu, ich habe nur später bei Instagram eine Nachricht bekommen mit „ich hab euch gesehen!“. Je nach Situation bin ich auch froh drum, dass wir nicht angesprochen wurden, wenn wir gerade zum Beispiel trainieren etc. Zugegeben lieber wärs mir, wenn man uns zu winkt und zu erkennen gibt, dass man „entdeckt“ wurde. Also einfach rüber schlendert, denn bei einer Nachricht kann man kein Gesicht zuordnen und fühlt sich eher beobachtet, vor allem wenn dann noch Details benannt wurden.

Noch Fragen?

Das war ein kleiner erster Einblick hinter die Kulissen. Ich freue mich auf die „Aus dem Nähkästchen“ Reihe, stellt mir gern all eure Fragen und auch Wünsche zu detaillierten Posts.

Author

hello@totalbeshepherd.com

Comments

Isabell
5. August 2023 at 14:29

Ganz toller Post. <3 Ich versuche mir auch gerade eine kleine Community aufzubauen und bin um jeden Tipp dankbar. Ich finde auch deine Ehrlichkeit macht dich richtig authentisch. Danke dafür. 🙂



    5. August 2023 at 20:31

    Vielen lieben Dank! Verlink doch gern einfach mal deinen Account hier im Kommentar und schreibt dazu, was die anderen auf deinem Account erwartet, vielleicht ist das ja für einige spannend!



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