Clickertraining mit dem Hund: Eine Anleitung zur smarten Auslastung
Schon eine ganze Weile klickere ich mit Malu. Wir finden gemeinsam viel Spaß daran. Auf das Clickertraining mit Hund bin ich schon ganz früh gekommen, noch als ich ein Kind und ohne Hund war, denn meine Tante hatte es mit ihrem Schäferhund Mädchen gemacht. Malu und ich haben den Clicker weiter vererbt bekommen und so verschwand er erst einmal in einer Schublade. Als Malu aus dem gröbsten der Pubertät raus war, fiel er mir wieder in die Hände und ich dachte mir „Ach, warum eigentlich nicht?“ So fing ich an in Büchern zu blättern, Artikel zu lesen und es einfach mal auszuprobieren. Mittlerweile ist er fester Bestandteil unseres Trainings.
Disclaimer
Ich erkläre Euch, wie WIR das Clickertraining gemeinsam auf- und ausgebaut haben. Bitte bedenkt, dass ich keine Hundetrainerin bin und jeder Hund ein ganz individuelles Training braucht. Dies ist das Training wie es für uns klappt, was aber nicht bedeutet, dass es für jeden Hund so funktioniert. Nicht jeder Hund lernt gleich schnell. Dennoch hoffe ich Euch, mit diesem Blogpost ein wenig Input geben zu können.
Was ist Clickertraining?
Das Clickertraining mit Hund funktioniert anhand einer Konditionierung und ist eine Trainingsmethode für so gut wie jeden Hund. Der Hund erlernt, welche Verhaltensweisen erwünscht sind. Das Clicker Geräusch „klick“, wird positiv verknüpft, sprich konditioniert. Man kennt es auch als Markertraining. Am Ende ist das Ziel, dass das „klick“ für den Hund die Belohnung ankündigt, diese aber nicht in dem Moment erfolgen muss, sondern erst später. Vor allem für das Erlernen von Tricks, aber auch die Grunderziehung und Korrekturen von unerwünschtem Verhalten ist es eine tolle Trainingsmethode.
Welches Equipment wird benötigt?
Für das Clickertraining braucht ihr nur wenig Equipment. Ganz wichtig ist natürlich der Klicker selbst. Da müsst ihr einfach schauen, welcher Euch am liebsten ist. Dann braucht Ihr noch Futter oder Leckerli und ganz wichtig finde ich immer, dass genug Wasser bereitsteht.
Wie funktioniert das Clickertraining mit dem Hund?
Noch vor dem ersten Schritt: Selbst üben
Wie ihr noch im Verlauf des Blogposts lesen werden, spielt Timing beim Clickertraining eine sehr wichtige Rolle. Deshalb ist es gar nicht verkehrt, wenn Ihr selber erst einmal übt Klickern und Leckerli zu geben. Habt alles parat und findet heraus, mit welcher Hand Ihr klickern möchtet und mit welcher Ihr das Leckerli gebt. Klingt putzig, aber übt es doch einfach mal mit einer Freundin oder einem Freund. Immer, wenn er/sie etwas super macht „Klick“ und versucht zackig zu belohnen.
Der 1. Schritt: Verknüpfung erstellen
Nun wissen wir, dass das Clickertraining ein Markergeräusch oder Markerwort positiv verknüpft. Zu Beginn findet diese Konditionierung anhand von Futter statt. Am Anfang macht Ihr es Euch einfach gemütlich, klickt und gebt sofort Futter. Das macht Ihr ein paar mal. Click, sofort Futter. Click, sofort Futter. Und so weiter. So ist der erste Schritt der Konditionierung geschafft, das Klickgeräusch wird mit etwas Positivem verknüpft, nämlich mit Futter und demnach mit einer Belohnung.
Abstände erweitern
Mit der Zeit dürfen kleine Abstände zwischen dem Klick und der Belohnung entstehen, damit erlernt der Hund über die Zeit, dass das Clicken an sich die Belohnung ist bzw. diese ankündigt und das Verhalten positiv verstärkt. So muss nicht mehr nach jedem Klick eine Belohnung erfolgen, denn unser Hund weiß auch anhand des Klickgeräuschs, dass er etwas richtig gemacht hat. Es ist wichtig, dass Ihr die Abstände mit der Zeit erweitert bzw. auch mal das Futter nicht mehr bei jedem Klick gebt, aber bitte wirklich kleinschrittig dabei arbeiten. Da sonst eine Erwartungshaltung entstehen könnte und Euer Hund dann nur noch für das Futter, nicht aber für das Klicken arbeitet. Löst das Versprechen des Klicks, nämlich die Belohnung, dennoch ein. Sonst glaubt Euch Euer Hund nicht mehr. Erst sehr viel später könnt Ihr wirklich auf das Futter oder Leckerli verzichten. Bitte habt Geduld.
Der 2. Schritt: Aktiv positiv Bestärken
Im nächsten Schritt geht ihr in das aktive Training. Zeigt der Hund ein erwünschtes Verhalten z. B. legt er sich von selber hin, zeigt einen Trick oder ist entspannt, folgt das Klickgeräusch und Futter. Wichtig hierbei ist das richtige Timing. Und das Timing ist wirklich wichtig, denn die Belohnung, also das Klicken, muss innerhalb von 2 Sekunden stattfinden, damit unserer Hunde es mit diesem Verhalten verknüpfen. Das Futter darf zu Beginn nicht lange auf sich warten lassen. Ihr müsst also wirklich auf Zack sein, um Eurem Hund die Konditionierung zu erlernen.
Hinweis: Das Clickertraining ist nicht nur für unsere Hunde eine Auslastung, sondern auch für uns Menschen. Das richtige Timing erfordert jede Menge Konzentration unsererseits.
Der 3. Schritt: Dran bleiben und üben
Wie so oft steht und fällt der Erfolg eines Trainings mit der Kontinuität. Wenn Ihr wirklich Erfolg mit der Klickermethode haben wollt, dann müsst Ihr regelmäßig üben und dran bleiben.
Die Trainingseinheit beenden
Frust beim Training ist fehl am Platz, weshalb es gar nicht erst dazu kommen sollte. Beendet das Training deshalb frühzeitig, hier ist weniger wirklich mehr. Außerdem sollte eine Trainingseinheit immer positiv beendet werden. So behält Dein Hund das positive Gefühl wie auch die Lust aufs nächste Mal in sich.
Hast Du das Timing richtig drauf, und Dein Hund den Clicker positiv verknüpft? Dann könnt Ihr Euch gemeinsam ans Freeshaping wagen. Wie genau das geht, erkläre ich in diesem Blogpost.
Wie viel Clickertraining ist gut für den Hund?
Clickertraining ist Kopfarbeit für unsere Hunde. Um sie nicht zu überfordern ist es wichtig sowohl auf die Dauer des Trainings, als aber auch auf die Signale unserer Hunde zu achten. Gerade am Anfang solltet Ihr kurze Trainingseinheiten von nur einer Minute wählen und die Zeit des Trainings erst mit der Zeit verlängern. Wenn es zu viel ist, signalisiert Euch Euer Hund das, geht bitte unbedingt darauf ein und beendet das Training. Stress und Überforderung äußern sich vor allem durch übermäßiges hecheln, Übersprungshandlungen wie kratzen und trinken, Beschwichtigungssignale wie Schnauze lecken und Gähnen, bellen, winseln, jaulen und viel mehr.
Wie viel Futter oder Leckerli für das Clickertraining mit Hund?
Malu ist sehr genügsam, deshalb kann ich sie super mit ihrem normalen Futter belohnen. Manch andere Hund braucht aber eine höhere Motivation und vor allem auch variable Belohnungen. Kalkuliert unbedingt ein, die gegeben Leckerli auch wieder vom Futter abzuziehen, nicht dass Ihr am Ende einen cleveren, aber kugeligen Hund zu Hause sitzen habt.
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