Eine Winter-Van-Reise: Lappland mit Hund im Camper
Im November haben sich meine Freundin Lara und ich, natürlich mit Malu auf eine Winter-Van-Reise nach Lappland gemacht. In Isny haben wir unseren Crosscamp Full abgeholt und bahnten uns langsam unseren Weg in das schwedische Lappland. Insgesamt waren wir zweieinhalb Wochen unterwegs, zwei Freundinnen und ein Hund. Wir haben über 6.000 km zurückgelegt, viel erlebt und gesehen. Ein Highlight waren definitiv die Rentiere. Nordlichter konnten wir leider keine sehen. Deshalb steht fest: das machen wir nochmal!
In diesem Blogpost sammle ich ein paar Tipps zur Planung und Route für euch.
Winter Must-Haves für den Camper
Der Camper sollte auf jeden Fall Winterreifen haben, denn in Schweden liegt im Winter recht viel Schnee. Je höher hier fahrt, desto mehr Schnee liegt dort auch und desto weniger werden die Straßen geräumt. Gute Bereifung ist also unabdingbar. Außerdem empfiehlt es sich Schneeketten in der passenden Größe zum Reifen mitzuführen. Wir kamen allerdings soweit gut ohne Schneeketten klar.
Zudem ist eine Standheizung unabdingbar bzw. ein Heizlüfter. Wir sind bis rauf nach Kvikkjokk und dort waren es im November Nachts bis zu -20 Grad kalt. Ohne irgendeine Form der Heizung hätten wir drei sehr gefroren.
Nicht zu vergessen einen guten Eiskratzer, wie auch einen Besen, wobei ein Handfeger reicht, um das Auto nach Schneefall zügig freizubekommen. Gibt’s es an Tankstellen auch oft als Kombiprodukt.
Sicher lohnt es sich auch den Camper gescheit zu isolieren, damit haben wir keine Erfahrungen gemacht. Es empfiehlt sich aber extra angefertigte Thermomatten in die Fenster zu tun, wie auch eine Isolierung in Form eines Vorhangs zwischen Fahrerkabine und „Wohnraum“.
Damit der doch sehr knappe Wohnraum des Campers nicht täglich dreckig und nass wird, hatten wir eine Badmatte in den Eingang gelegt, hier haben wir die nassen Schuhe abgetreten und stehen lassen. Zweimal am Tag haben wir diesen dann ausgeschüttelt.
Winter Must-Haves für mich
Für die Reise habe ich vor allem warm gepackt: Baselayer aus 100 % Merinowolle, Unterzieh- wie auch Überziehhandschuhe, eine hervorragende Winterhose, gute Schuhe, Wollsocken und natürlich eine tolle warme Jacke. Wenn ihr mögt, stelle euch meine Sachen gern zusammen, aber ansonsten haben die meisten bereits eine super Ausrüstung.
Winter Must-Haves für den Hund
Die wichtigsten Must-Haves für den Hund auf einer Winter-Van-Reise habe ich euch in einem weiteren Blogpost bereits zusammen gefasst: 7 Must-Haves für den Winter mit Hund. Alles, was ihr in diesem Blogpost findet und sogar mehr hatte ich für Malu mit dabei.
Nachts warm bleiben
Die Standheizung hatten wir zum Schlafen etwas heruntergestellt, um Gas zu sparen. Lara hatte einen erstklassigen Daunenschlafsack, während ich in den Voited Decken geschlafen habe, dafür habe ich in die Voited Fleece Decke den Cloudtouch Liner reingeklippt (Anzeige | Ihr bekommt 15 % auf alle Voited Produkte mit TotalBeshepherd15). Eine einzige Nacht war es so eiselig, dass ich zusätzlich noch in die Slumberjacket geschlüpft bin.
Geschlafen haben wir in langer Kleidung, ich hatte eine Thermoleggings an wie auch ein langärmeliges Shirt. In kälteren Nächten habe ich darüber noch ein Sweatshirt getragen. In so richtig kalten Nächten auch noch eine Mütze. Wir verlieren unglaublich viel Wärme über den Kopf und die Füße. Solltet ihr also frieren, solltet ihr das beides als ersten warm einpacken. Für harte Zeiten hatte ich mir eine elektrische Wärmflasche mit Akku gekauft.
Malu durfte sich jederzeit zu mir unter die Decke kuscheln, hatte aber auch ihren eigenen Hundeschlafsack in den sie nach Belieben rein und herauskriechen konnte. Wäre es Nachts innen wirklich zu kalt geworden, hätte ich Malu zum Schlafen noch ihren Mantel angezogen. Aber da Malu ein sehr robuster Hund mit viel Unterwolle und Outdoor Experience ist, tat das nicht Not.
Stellplätze finden im Winter
Genaue Stellplätze teile ich hier nicht. Nicht weil ich diese „gatekeepen“ möchte, sondern weil ich nicht möchte, dass sie überrannt oder gar vermüllt werden und im Umkehrschluss verboten werden. Wer die Augen offen hält, App’s nutzt und sich ausprobiert, wird vor allem in Skandinavien fündig werden.
Wer es organisiert mag und nicht gern frei steht, sondern auf Campingplätzen, der muss die Plätze vorab buchen. Die meisten Campingplätze sind im Winter geschlossen. Informiert euch also zeitig und bucht die Plätze.
Freistehen hingegen ist leichter denn je, denn im Winter ist nur ein Bruchteil von Campern unterwegs. Ihr gelangt zwar nicht zu allen Offroadplätzen, da wenig geräumt sein wird, aber es ist möglich, auf denjenigen Parkplätzen zu schlafen, wo es im Sommer verboten ist. Wir hatten nie ein Problem einen Platz für die Nacht zu finden, das war mega. Eine Nacht haben wir sogar am Straßenrand geschlafen und KEIN EINZIGES Auto kam vorbei.
Wie verbringt man denn den Tag bei Dunkelheit?
Solange es hell war, sind wir mit Malu durch den Schnee gestapft, haben uns bewegt und die Gegend entdeckt. Manchmal waren wir Kaffee trinken oder die Stadt anschauen. Ansonsten haben wir ein wenig Strecke zum nächsten Stellplatz gemacht. Sobald es dunkel war, haben wir es uns im Camper bequem gemacht, Hörbuch gehört, gelesen, gequatscht, Lara hat viel gestrickt und ich Content bearbeitet. Manchmal haben wir auch einen Film geschaut und vor allem haben wir gekocht. Das hat riesigen Spaß gemacht.
Unsere Route von Baden-Württemberg bis nach Lappland
Wir haben die Strecke nicht geplant, wir hatten nur ein Ziel: Lappland. Da ich schon zweimal in Kiruna war, wollten wir diesmal nach Kvikkjokk. Ich bin ehrlich, nächstes Mal im Winter wird es wieder Kiruna. Ich glaube Kvikkjokk lohnt sich primär im Sommer. Unsere Route habe ich euch mal grob zusammen gefasst. Insgesamt sind wir knapp 6.000 km gefahren und hatten dafür zweieinhalb Wochen. Beim nächsten Mal würden wir uns etwas mehr Zeit gönnen.