Sport mit Hund
Zughundesport

Zughundesport mit Hund: 6 Fragen & Antworten zu dem Trendsport

Mit Malu mache ich schon eine ganze Weile Zughundesport, angefangen hat es mit Canicross. Im Winter kam dann auch das Skikjöring dazu. Wir haben beide riesigen Spaß und ich liebe es, dass wir uns gemeinsam auspowern können.

Was ist Zughundesport?

Der Begriff Zughundesport umfasst alle möglichen Zugvarianten, in welchen ein Hund zusammen mit einem Mensch oder Wagen, ein Gespann bildet. Die Varianten sind vielseitig. So gibt es Canicross, wo das Gespann aus Hund und Läufer besteht. Doktrekking, hier wanderst Du gemeinsam mit Deinem Hund im Zug, vor allem lange Strecken. Mushing, welches ein Gespann aus Hund(en), einem Musher und Schlitten ist. Skikjöring, hier zieht der Hund einen Mensch auf Langlaufskiern. Entweder im Skating Style oder klassisch in Loipen. Außerdem gibt es noch Bikejöring, ein Gespann aus Hund, Fahrrad und Mensch. Sowie den Dogscooter, hier zieht der Hund einen speziellen Scooter, auf welchem ein Mensch steht.

Welche Hunde eignet sich für Zughundesport?

Im Prinzip eignet sich Zughundesport für jede Hunderasse, es ist nicht nur den Huskys vorenthalten. Wichtig ist, dass der Hund ausgewachsen und gesund ist. Außerdem sollte der Hunde Freude am Laufen und Ziehen haben.

Zughundesport ist eben sowenig nur den großen Rassen vorbehalten, auch kleine Hunde können ihn ausüben. Ob Jack Russel Terrier oder Cocker, die Größe spielt da keine Rolle.

Zughundesport

Die Ausrüstung

Ganz wichtig bevor man überhaupt anfängt mit dem Zughundesport, ist die Ausrüstung. Diese besteht klassischerweise aus einem Zuggeschirr für den Hund, einer Bungeeleine bzw. einer Leine mit Ruckdämpfer und einem Gurt für den Menschen. Je nach Zughundesport Art kommt dann noch Skier, Fahrrad, Scooter oder ein Schlitten dazu.

Das Geschirr

Bei dem Zuggeschirr ist es unbedingt wichtig sich professionelle Beratung an die Seite zu holen, da dieses absolut perfekt sitzen muss. Ich weiß, dass das mit Aufwand und sicher auch Mehrkosten verbunden ist, aber bitte es lohnt sich wirklich. Ein unpassendes Geschirr, verursacht Schmerzen, richtet Schaden an und nimmt die Freude am Laufen. Außerdem gibt es unterschiedliche Modelle, welche je nach Hund oder Zugsportart mehr oder weniger für Dich und Deinen Hund geeignet sind. Wer gerade erst mit dem Zughundesport anfangen möchte, ist schnell mit der Auswahl überfordert. Deshalb meine Bitte, lass Dich beraten.

Die Leine

Die Leine braucht unbedingt einen Ruckdämpfer, dieser absorbiert Stöße und reduziert die Belastung beim Ziehen. Die Leinen gibt es in unterschiedlichen Länge, die Länge hängt von der Art des Zugsports ab, welchen ihr macht. So reicht beim Canicross oder Trekking eine 2 m Leine, beim Skikjöring oder Bikejöring braucht es aber eine Längere wie zum Beispiel 2,8 m.

Der Gurt

Der Laufgurt dient dem Zweck, dass der Mensch die Hände freihat. An dem Laufgurt wird die Bungeeleine eingespannt. Im besten Fall hat der Gurt auch einen Panikharken, welcher beim Ziehen sofort die Leine vom Gurt trennt. Es gibt unterschiedliche Varianten des Laufgurtes, manche haben Taschen, andere nicht. Am besten hat der Gurt auch noch Beinschlaufen, da er sonst durch die Bewegung hochrutscht.

Wo mache ich Zughundesport?

Im Prinzip kann man den Sport überall ausüben, allerdings sollte man schauen, dass die Hunde nicht zu viel auf harten Asphalt oder anderen Bodenbelägen laufen, da dies die Gelenke sowie Pfoten mehr als nötig beansprucht. Weicher Waldboden, Wiese oder eben Schnee, ist da schon Gelenkschonender und angenehme für die Hundepfoten. Das meiste davon finden wir in Deutschland und so musst Du für Zugsport nicht bis nach Schweden oder Finnland ziehen, außer Du hast Dich fürs Mushing entschieden, dann brauchst Du einfach viel Schnee. Beim Scootern und Bikejöring bietet es sich an unbelebte Strecken zu wählen, da ihr den Platz für Euer Gespannt braucht und natürlich niemanden gefährden sollt.

Wann ist die Zugsport Saison?

Gerade Herbst, Winter und Frühling eignet sich perfekt dafür. Skikjöring und Mushing geht natürlich nur im Winter, außer die bist weit weit oben im Norden, dann kannst Du das natürlich auch im Herbst und Frühling machen. Aber ich gehe davon aus, dass die meisten von Euch in Deutschland leben.

Wichtig ist es auf Wetter und die Temperatur zu achten. Bei Temperaturen über 15 Grad solltest Du auf den Zugport verzichten, da es einfach zu anstrengend ist. Gleiches gilt übrigens auch für eine zu hohe Luftfeuchtigkeit. Ich sag hier immer better save then sorry. Als wenn Du schon überlegst, ob es heute ein guter Tag für Zugsport ist, dann entscheide Dich einfach für nein. Aus Liebe zu Deinem Hund.

Wie fängt man mit Zughundesport an?

Manch Hunde bieten das Ziehen schon direkt von selbst an, andere wiederum brauchen etwas länger, um zu verstehen, dass sie wirklich ziehen dürften und sollen. Das Ziehen ist für viele Hunde zu Beginn ungewohnt, gerade wenn noch eine Last hinten dran hängt. Beim Zughundesport werden mehr bzw. andere Muskeln beansprucht, als beim normalen Joggen. Deshalb ist es wichtig den Zug langsam und kleinschrittig aufzubauen. Zu schnell zu viel wollen, geht auf die Gesundheit des Hundes. Das wäre schade. Also lieber so 5x100m Zugübungen machen und langsam steigern. Es gibt tolle Kurse von Hundeschulen oder hier bei Der Hundling, welche Seminare anbieten, um den Sport mit seinem Hund auf schonende Weise zu erlernen.

Auch für uns Menschen ist der Zug erstmal ungewohnt und wir müssen ebenso langsam trainieren. Denn das Bewegungsbild von Menschen, welche im Zug laufen gleicht, einem Dauersprint. So belasten wir hauptsächlich unseren Vorderfuß. Außerdem ist es um einiges anstrengender, da wir viel schneller sind, als beim normalen Joggen.

Kommandos im Zughundesport?

Bevor Du mit dem Sport loslegst ist es wichtig, dass Dein Hund auf Deine Kommandos hört. Beim Canicross ist es noch ungefährlich, aber betriebst Du den Sport in einem Wagengespann, kannst Du schnell die Kontrolle verlieren und nicht nur Deinen Hund, sondern auch Dich und andere gefährden. Deshalb müssen die Kommandos absolut sitzen. Der Klassiker sind Start und Stopp, sowie links und rechts. Da ich das Canicross selbst gestartet habe kennt Malu auch nur die Kommandos: Go, Stopp, links, rechts, langsam.

Wer von Profis lernt, der lernt auch die professionellen Kommandos: Gee-Rechts; Haw-Links; Whoa-Stopp; Go oder Mush-Los.

Mein Fazit zum Zughundesport

Zughundesport ist eine hervorragende Auslastung für alle lauffreudige Hunde und stärkt die Bindung zwischen Mensch und Hund. Jeder ausgewachsene und gesunde Hund ist dafür geeignet und dank vieler Zugsport Varianten, ist für jeden etwas dabei. Man wird gemeinsam fitter und wird zu einem Team. Wichtig aber, einer Top-Ausrüstung mit professioneller Hilfe gekauft und den Zug langsam aufbauen. Nur so ist Zughundesport für das ganze Team eine Freude und hält Dich und Deinen Hund lange gesund.

Author

hello@totalbeshepherd.com

Comments

Lena
7. Juli 2022 at 15:54

Super interessanter und informativer Post. Habe mich von dir jetzt auch anfixen lassen und werde es hoffentlich ganz bald ausprobieren können. Es fehlt nur noch das passende Zuggeschirr, ich freue mich schon auf die Beratung. Vielen lieben Dank für die tollen Tipps!! 🙂
(IG: lenaliyy_)



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